Aus den Betrieben

»Luxusschließung« der pva-Druckerei

Verlagerung der Produktion zu Westermann nach Braunschweig

Die Schließung der pva-Druckerei im pfäl
zischen Landau konnte nicht verhindert 
werden. Noch im April wurden die ersten Kündigungsschreiben verschickt. Der Betriebsrat erreichte mit Unterstützung von 
ver.di einen Sozialplan. Darin sind Abfindungen für die 110 Beschäftigten und zusätzlich eine Transfergesellschaft vorgesehen. Betriebsratsmitglied Arno Mathes nennt den Kompromiss schmerzhaft. »Wir hätten uns höhere Abfindungen und ein höheres Budget für die Transfergesellschaft gewünscht.« 
Jeder Euro mehr hätte der Beratung und Qualifizierung der bald arbeitslosen Kollegen und Kolleginnen gedient.

Die Geschäftsführung der Westermann-
Gruppe hatte der Belegschaft am 16. Januar mitgeteilt, dass die Produktion in zwei Etappen bis zum Herbst abgebaut werde. Der Betriebsrat wurde lediglich eine halbe Stunde vorher informiert. Die Zeitschriften und Kataloge, die noch in Landau produziert werden, sollen künftig in der ebenfalls tariflosen 
Westermann-Druckerei in Braunschweig gedruckt werden. Das von einem Sachverständigen vorgelegte Konzept zur Verhinderung der Schließung hatte die Geschäftsführung abgelehnt. »Das ist eine Luxusschließung«, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär Ferhat Altan. Die Auftragslage sei weiterhin gut. Es werde rund um die Uhr gedruckt. ver.di vermutet, dass es dem Unternehmen um die lukrative Verwertung des Grundstücks in Landau geht.

Die pva gehört wie die Muttergesellschaft Westermann-Gruppe zur Medien Union in Ludwigshafen (Die Rheinpfalz).