Aus den Betrieben

Akzeptablen Sozialplan erstreikt

Ippen-Druckerei in München verlagert Produktion entgegen Absprache

Die Belegschaft hielt bis zuletzt dicht. Als die Geschäftsführung den Streikaufruf erhielt, war es zu spät, um die Zeitungsproduktion in eine andere Druckerei zu verlagern. Die Folge seien massive Störungen der Produktion gewesen, berichtet Tom Talsky von ver.di. Von September bis November streikten Beschäftigte des Druckhauses Dessauerstraße an neun Tagen – von Mal zu Mal machten mehr mit. Höhepunkt war Mitte November eine 34-stündige Arbeitsniederlegung mit fast der kompletten Belegschaft.

Damit reagierten die Beschäftigten auf die Weigerung des Unternehmens, mit ver.di zu verhandeln, und auf den Wortbruch, die Produktion bis zur Druckereischließung Ende 2025 nicht zu verlagern. Stattdessen wurden Aufträge abgezogen, mehr als 40 Beschäftigte freigestellt und die ausgedünnten Teams durch Minijobber und Leiharbeitskräfte aufgestockt. »Dafür hat die Ippen-Gruppe offensichtlich Geld.« Abfindungen im Sozialplan musste sich die Belegschaft dagegen erstreiken.