Aus den Betrieben

Nicht alle wollen nach Hagen

Modalitäten zur Schließung der Funke-Druckerei in Essen verhandelt

Die Folgen der Schließung des Druckzen
trums Essen konnten ver.di und der Betriebsrat mit besonderen Regelungen im Sozialplan und Interessenausgleich abmildern. Die Funke Mediengruppe wird die tarifgebundene Druckerei bis Ende Juli 2020 dichtmachen. 96 Arbeitsplätze bietet das Unternehmen in seiner tariflosen Zeitungsdruckerei in Hagen an.

Im Sozialplan ist festgelegt, dass jemand auch dann die Abfindung erhält, wenn er innerhalb von 24 Monaten nach dem Wechsel in Hagen selbst kündigt. Lediglich die Hälfte der sogenannten Mobilitätspauschale muss zurückgezahlt werden. »Das ist bei den Kollegen und Kolleginnen gut angekommen«, sagt Klaus Blömeke, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses. Dadurch könnten sie die Arbeitssituation in Hagen mitsamt dem Anfahrtsweg erst einmal testen. Wichtig ist auch, dass für die Wechsler die Tarifverträge der Druckindustrie weiterhin gelten und ihre Jobs bis Ende 2021 sicher sind.

Prämien fürs Bleiben

Doch schon jetzt verlassen Drucker, Helfer und Handwerker das Unternehmen. Wer bis zur Stilllegung in Essen bleibt, erhält dagegen eine Treueprämie sowie eine Anwesenheitsprämie, die sich bei Krankenfehltagen reduziert.

Bereits 2017 wurde Personal in Essen abgebaut. Mit einer Arbeitszeitverkürzung sind die übrigen Arbeitsplätze gesichert worden. Doch bevor die Frist für die Beschäftigungssicherung abgelaufen war, gab Funke die Schließung bekannt. Die Mediengruppe reduziert Arbeitsplätze auch in Redaktionen und Verlagsabteilungen. Sozialplan und Interessenausgleich seien gut, sagt Blömeke. Aber das gleiche nicht den Verlust von Arbeitsplätzen und die Schließung einer weiteren Zeitungsdruckerei aus.