Aus den Betrieben

Kahlschlag in Ahrensburg

Axel Springer Verlag vernichtet Jobs

In der Druckerei Ahrensburg will Springer etwa ein Drittel der knapp 180 Arbeitsplätze abbauen. Obwohl es seit Dezember ein Rationalisierungsschutzabkommen gibt, das den drei Konzern-Druckereien für 36 Monate eine Bestandsgarantie zusagt. Faktisch aber setze Springer die »schleichende Stilllegung« fort, sagt ver.di-Sekretär Jürgen Krapf. Vor acht Jahren zählte die Belegschaft im Norden noch weit mehr als 300 Köpfe. Aktuell nimmt die Belegschaft die weiteren Abbaupläne ruhig hin. Bei 20,3 Prozent Gewinn im vergangenen Jahr konnte der Konzern einen »gut ausgestatteten« Interessenausgleich und Sozialplan anbieten, berichtet ein Betriebsratsmitglied.

Weniger dramatisch sind die Pläne für den Standort Essen-Kettwig. Von der angekündigten Fremdvergabe von Weiterverarbeitung und Versand sind jetzt noch 16 Arbeitsplätze betroffen. Rechtlich handelt es sich dabei um einen Betriebsübergang. Daher verlieren die bisher Beschäftigten nicht unbedingt ihren Job: Wer nicht ins neue Unternehmen wechseln will, kann auf Ausgleichszahlungen zählen. In den vergangenen zehn Jahren wurde die Zahl der Beschäftigten in Essen auf jetzt noch knapp 100 halbiert.