»Ich wollte es mir beweisen«
Von der angelernten Einlegerin zur Facharbeiterin
»Ich mache seit September 2016 eine Ausbildung bei der Heilbronner Stimme. Zuvor hatte ich ein Jahr als angelernte Einlegerin im Versand gearbeitet. Ich habe gleich zu Anfang mein Interesse bekundet, eine Ausbildung zu machen. Als das Angebot kam, Maschinen- und Anlagenführerin zu lernen, dachte ich zuerst – ich kann das nicht, auf einmal war ich mir unsicher. Aber ich wollte es probieren und mir beweisen, dass ich es schaffe. In meinem Heimatland Rumänien hatte ich Theater studiert. Nach dem Bachelor bin ich aus privaten Gründen nach Deutschland gezogen. Ich wollte hier eine technische Ausbildung machen – mit Berufsabschluss hat man einen sichereren Arbeitsplatz als als Ungelernte und der Verdienst ist höher.
Inzwischen mag ich die Ausbildung wirklich. Im ersten Jahr lernten wir viel Elektrotechnik; das hat mir Spaß gemacht. In der Druckerei erfuhr ich in der Betriebstechnik alles über das Innere der Maschinen. Wir bereiten die Maschinen für die Produktion vor, bedienen sie und wenn Störungen auftreten, müssen wir diese beheben, um die Produktion zu gewährleisten.
Jeden Tag büffeln
Drei Mal im Jahr habe ich Blockunterricht in der Berufsschule. Das finde ich sehr gut, ich konzentriere mich dann auf die Theorie und arbeite jeden Tag nach dem Unterricht den Lernstoff zwei, drei Stunden lang nach.
Ana-Maria Veres, 25, hat in Rumänien Theater studiert. In Deutschland muss sie von vorn anfangen. Nach der zweijährigen Ausbildung will sie sich weiterqualifizieren.
Währenddessen übersetze ich mir, was unklar ist, und mache auch Fortschritte in Deutsch. Vor der Ausbildung hatte ich einen Intensivkurs belegt; Deutsch auf fortgeschrittenem Niveau zu beherrschen, war Voraussetzung für die Ausbildung.
Im praktischen Teil lerne ich bei uns in der Heilbronner Stimme an zwei Versandlinien. Ich muss alles können, was mit dem Versand zusammenhängt. Dazu gehört auch zu wissen, wie wir die Maschinen vorbereiten, damit sie richtig laufen. Zum Beispiel für die verschiedenen Einleger und für unterschiedliche Touren. Am Anfang einer neuen Produktion ist unglaublich viel zu tun, doch wenn dann das Endprodukt vorliegt, bin ich sehr zufrieden. Ziel ist der Facharbeiterbrief Im Mai mache ich meine theoretische Prüfung, im Sommer folgt die praktische Prüfung. Dann habe ich den Facharbeiterbrief und freue mich auf das Arbeiten, um Erfahrung zu bekommen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, mich weiter zu qualifizieren, ich muss mich auf alles vorbereiten, was auf dem Arbeitsmarkt noch an Entwicklungen kommt.«