Diskutieren, Streiten, Plaudern
DruckerTage: Jenseits der Alltagshektik Themen vertiefen | Dieses Jahr Rechtsextremismus in Deutschland und Europa als Schwerpunkt
Es ist nicht mehr selbstverständlich, mehrere Tage ein Thema intensiv und mit professionellen Referenten zu behandeln. Dafür fehlt im hektischen Alltag meist der Freiraum. Die ver.di-DruckerTage bedeuten deshalb auch eine Auszeit, um mit Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren und ein Thema zu vertiefen.
Kontakt zueinander halten, sich austauschen, aber auch politische Themen fernab vom Alltagstrubel diskutieren, ist für Mattias Mosch die Motivation, jedes Jahr teilzunehmen. »Da ich seit einigen Jahren in einem kleinen Betrieb im Vertrieb arbeite, habe ich nicht mehr so viel Kontakt zum gewerkschaftlichen Leben im Fachbereich. Deshalb sind die ver.di-DruckerTage für mich immer ein Höhepunkt«, sagt er. »Dort treffe ich Kolleginnen und Kollegen, die ich sonst nicht mehr so oft sehe. Wir haben immer gute Referenten, mit denen wir die verschiedenen Blickwinkel auf die Themen beleuchten.«
Mit dumpfen Parolen
Nachdem bei der Bundestagswahl Rechtspopulisten der AfD mit dumpfen Parolen erfolgreich Stimmenfang betrieben haben, findet er die DruckerTage in diesem Jahr noch interessanter. Weil – genau passend – dort das Thema »Rechtsextremismus in Deutschland und Europa« im Zentrum der Veranstaltung steht. Eingeladen ist der Politikwissenschaftler Gerd Wiegel von der Bundestagsfraktion Die Linke.
»Das Thema ist gerade jetzt, seit dem Einzug der AfD, auch bei uns brandaktuell. Allein das ist für mich schon ein Grund, wieder zu den DruckerTagen zu fahren«, findet auch Constanze Lindemann. Obwohl die Rentnerin in keinem Betrieb mehr arbeitet, ist sie jedes Jahr dabei. »Dort erfahre ich auch Neues aus den Betrieben. Mir ist es wichtig, den Bezug zur Branche nicht zu verlieren.«
Europa auf der Kippe
Auch Jan Schulze-Husmann wird nach Gladenbach fahren. Ihm geht es nicht nur darum, »mit Kolleginnen und Kollegen ein Thema abseits von betrieblichen und gewerkschaftlichen Gremien zu vertiefen«, sondern »durchaus auch mal inhaltlich mit ihnen zu streiten.« Der Betriebsratsvorsitzende des Verlags Dr. Otto Schmidt berichtet anschließend im Betrieb darüber.
»So kann, so darf es nicht weitergehen. Das Projekt Europa steht auf der Kippe. Europa befindet sich in einer Existenzkrise.« So beginnt der Aufruf der Initiative »Europa neu begründen« aus dem Jahr 2012. Heute aktueller denn je. Wie muss ein Europa aussehen, das den Menschen nützt? Dazu referiert Steffen Lehndorff, Mitbegründer der Initiative »Europa neu begründen«.
Letzte Plätze für Nachzügler
Schnellentschlossene haben noch Chancen, bei den 11. DruckerTagen vom 17. bis 19. November 2017 in Gladenbach dabei sein zu können. Der Anmeldeschluss ist zwar schon vorüber. Nachzügler können sich dennoch bei Frauke Menze melden. Telefon: 030 6956-2318 E-Mail: frauke.menze@verdi.de
Die Anreise ist am Freitag, 17. November, ab 16 Uhr, abgereist wird am Sonntag um 11 Uhr. ver.di-Mitglieder zahlen 50 Euro, Erwerbslose, Azubis und Studierende die Hälfte; Nichtmit glieder sind mit 165 Euro dabei.
Weitere Infos unter www.verlage-druck-papier.verdi.de
Die 12. DruckerTage finden nächstes Jahr im Bunten Haus in Bielefeld-Sennestadt statt. Schon jetzt den Termin vormerken: 22. bis 24. Juni 2018.