DIESE AUSGABE
… gibt den Startschuss zur Tarifrunde in der Papierverarbeitung. Die ver.di-Tarifkommission beschließt die Forderung am 22. September, also nach Redaktionsschluss. Klar ist aber schon jetzt: Kräftige Lohnerhöhungen sind angesagt. Denn die Beschäftigten leisten nicht nur gute, sondern auch harte Arbeit. Das belegt eine von ver.di im Frühjahr durchgeführte Befragung. Sie zeigt auch: In der Branche sind viele unsicher, ob sie bis zum gesetzlichen Rentenalter in ihrem Job durchhalten. Ältere Kolleginnen und Kollegen brauchen dringend Entlastung. Wir werden diskutieren, wie wir das nach der Tarifrunde gemeinsam angehen. Fest steht: Weder beim Gehalt noch bei den Arbeitsbedingungen bekommen wir irgendwas geschenkt. Wer mehr will, muss rein: in die Gewerkschaft. Beitreten geht übrigens auch online: www.mitgliedwerden.verdi.de. Weitersagen!
Anderswo bewegt sich ebenfalls nichts, wenn wir uns nicht bewegen. Zum Beispiel bei den Zeitungszustellern. Beim Mindestlohn werden sie auch im kommenden Jahr noch diskriminiert. Zusätzliche Aufgaben wie das Austragen adressierter Zeitschriften und Werbung erhöhen den Arbeitsdruck. Auch wenn es schwierig ist: Das wird sich nur ändern, wenn die Beschäftigten flächendeckend durch Tarifverträge und Betriebsräte geschützt sind.
Leider ist das auch in vielen anderen Branchen längst nicht (mehr) der Fall. So auch in der Papierverarbeitung. Die tarifgebundenen Betriebe stehen unter großem Druck tarifloser Dumpingkonkurrenten. Ein Mittel dagegen wären allgemeinverbindliche Tarifverträge. Leider sperrt sich der Unternehmerverband HPV weiterhin gegen diesen ver.di-Vorschlag.
Der Preisdruck der Firmen ist zum Teil hausgemacht. Er ist kein Grund für Lohnzurückhaltung in der Tarifrunde. Wie diese abläuft, zeigt ein Plakat in dieser Ausgabe der DRUCK+PAPIER. Wenn ihr es ans Schwarze Brett hängt, sehen das auch die noch nicht organisierten Kolleg/innen.