Aus den Betrieben

Passauer kaufen Mittelbayerische Zeitung

Der Verlag der Passauer Neuen Presse will die Mittelbayerische Zeitung in Regensburg übernehmen – sofern das Bundeskartellamt zustimmt. Die Folgen für Redaktion und Technik in Regensburg sind nicht absehbar. Doch es gibt Befürchtungen, dass es ähnlich laufen könnte wie 2016, als die Passauer den Donaukurier in Ingolstadt kauften. Beim Donaukurier wurden im Lauf der Zeit Teile des Unternehmens abgespalten und freie Stellen nicht wiederbesetzt. Die Zahl der Arbeitsplätze schrumpfte um mindestens ein Drittel.

Mit dem Erwerb der Mittelbayerischen Zeitung kann die Passauer Verlegerin Simone Tucci-Diekmann künftig Anzeigenkunden fast 100.000 Exemplare mehr Auflage bieten als mit bisher 250.000 der Passauer Neuen Presse und des Donaukuriers. In keinem der mit den drei Zeitungen verbundenen Betriebe wird noch nach Tarif bezahlt – mit Ausnahme der Druckerei der Mittelbayerischen Zeitung.

An Geld fehlt es nicht: Der Passauer Verlag hat Ende vergangenen Jahres für der Verkauf von 20 Regionalzeitungen in Polen laut einem polnischen Internetportal 27 Millionen Euro erhalten. Tarifverhandlungen jedoch verweigert sich die Verlegerin Tucci-Diekmann seit Jahren.