Diese Ausgabe
… geht in Druck, kurz nachdem Donald Trump als US-Präsident vereidigt wurde. Für Frieden und Wohlstand in der Welt bedeutet das wohl nichts Gutes. Doch es gibt Gegenwehr. Zur Amtseinführung protestierten Hunderttausende. Und auch eine andere Nachricht macht Hoffnung: Seriöse Zeitungen wie New York Times, Washington Post oder Wall-Street Journal verzeichneten unmittelbar nach der Wahl deutliche Abo-Zuwächse. Organisationen, die sich für investigativen Journalismus engagieren, erhalten mehr Spenden. Ein Präsident, der seine Politik mit maximal 140 Zeichen in die Welt twittert und gerne mal »alternative Fakten« präsentiert, führt offenbar vielen Menschen den Wert fundierter Nachrichten vor Augen. Auch hierzulande haben platte Parolen derzeit Hochkonjunktur. Passend dazu hat die Gesellschaft für deutsche Sprache »postfaktisch« zum Wort des Jahres gekürt.
Dagegenhalten ist angesagt. Guter Journalismus ist eine Antwort. Doch die Verlage setzen vor allem auf Kostensenkung. Redaktionen werden ausgedünnt, Verlagsbereiche zusammengelegt oder verkauft, Tarifverträge umgangen. So zum Beispiel beim Berliner Verlag, wo das »Projekt Neustart« von DuMont als Radikalkur daherkommt. Journalistische Qualität und gute Arbeit bleiben auf der Strecke. Zukunftsträchtig ist das nicht. Im Gegenteil. Auch die Druckindustrie ringt darum, die Branche fit zu machen für die Zukunft. Unter dem Schlagwort »Industrie 4.0« wird eine neue industrielle Revolution verkündet. Obwohl das bislang vor allem ein Marketingbegriff ist, steht fest: Es ändert sich etwas. Was das für Druckereien und Beschäftigte bedeuten kann, ist ein Thema dieser Ausgabe. Veränderungen können Angst machen. Oder Anlass sein, sich für eine gute Zukunft einzusetzen. Das beinhaltet: sich nicht gegeneinander ausspielen zu lassen. Rassistischen Sprüchen gilt es entgegenzutreten. Mit einer neuen Serie hilft DRUCK+PAPIER bei der Argumentation. Damit nicht nur die dumpfen Lautsprecher von rechts zu hören sind.