Schaumschläger

Mein Bekanntenkreis spaltet sich derzeit in zwei Lager: Die einen ertragen überhaupt keine Nachrichten mehr, die anderen hängen quasi pausenlos online, um zu schauen, was der Große Kürbis mit dem strohblonden Toupet als Nächstes macht: Putin für den Friedensnobelpreis vorschlagen (»weil ich sonst Norwegen in Schutt und Asche lege«)? Ihn gar zu den Gedenkfeiern zum Ende des 2.Weltkriegs nach Berlin einladen – und dann sitzen sie rechts und links von Merz, erzählen sich Witze und lachen sich scheckig? Ein Tier – Lassie? – zum Grenzschutzminister ernennen oder Flipper zum Fischfangminister für Grönland? Die Insel Sylt einfordern um daraus die Riviera der Nordsee zu machen?
Wahrscheinlich sitzt im Westwing des Weißen Hauses ein ganzes Team von Drehbuchautoren, die sich täglich neue mediale Kettensägenmassaker ausdenken müssen, mit denen Trump die Schlagzeilen beherrscht. Und das alles nur, um davon abzulenken, dass er es nicht kann: Präsident. Er ist unfähig, die Dinge der Allgemeinheit zu regeln; er ist inkompetent, sein Land zusammenzuhalten; und er ist inkontinent, was seine Bösartigkeit angeht – sie pullert ihm aus allen Poren. Er ist ein Loser, was Friedenschaffen in Gaza oder in der Ukraine angeht. Nicht einmal die Börse glaubt noch, dass Trump was reißen kann (Funfact: Der Unterschied zwischen Börse und böse ist auch nur ein einziger Buchstabe!). Und deshalb rotiert Trump wie ein Quirl – er muss einfach immer weiter Schaum schlagen, damit niemand sieht, dass der Kaiser nackt dasteht. Eine neue Studie der University of California, die das opportunistische Verhalten der Bosse aus dem Silicon Valley untersucht, kam gerade zu dem Ergebnis (Zwinkersmiley): Jeder vierte Tech-Milliardär, der Trump unterstützt, ist genauso bescheuert wie die andern drei!