Streik bei Ippen in München
Unternehmen verweigert sich Verhandlungen zum Sozialtarifvertrag

Sie haben nichts mehr zu verlieren: Die komplette Rotation hat am 19. September für einen Sozialtarifvertrag gestreikt. Vorausgegangen war die Weigerung der Geschäftsführung, mit ver.di zu verhandeln. Die Ippen-Gruppe will die Belegschaft des Druckhauses Dessauerstraße (Münchner Merkur, tz) bei der Schließung im Herbst 2025 mit wenig Geld abfertigen. Die Beschäftigten fordern höhere Abfindungen, eine Beschäftigungsgarantie bis zur Schließung des Druckhauses und ein Angebot, unter den gleichen Bedingungen plus Fahrtkosten nach Penzberg wechseln zu können.
Es wird nicht der einzige Warnstreik sein. Bis zum Redaktionsschluss sind weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt. Die Belegschaft ist auch wütend – über den tariflosen Zustand, die 40-Stunden-Woche, den Verlust von Weihnachtsgeld und Maschinenbesetzungsregeln, die hohe Arbeitsbelastung und die Entlassung der Druckhelfer. Seitdem die Ippen-Gruppe 2012 in Penzberg die tariflose Druckerei eröffnet hat, wurden nach und nach Aufträge verlagert und andere Standorte geschlossen, etwa in Weilheim, Wolfratshausen, Ende 2024 wird die Frankfurter Societätsdruckerei dichtgemacht, ein Jahr später soll die Dessauerstraße folgen.