Gewaltig große Fußstapfen
Mike Dohe ist neuer Betriebsratsvorsitzender bei Bischof+Klein in Lengerich und folgt Uwe Dohe. Gerade mal 15 Tage im Amt gibt er schon das erste Interview.
DRUCK+PAPIER: Zwei Mal Dohe?
Mike Dohe: Wir sind weder verwandt noch verschwägert. Das musste ich auch im Betrieb, zu Beginn meiner Freistellung, erst einmal klarstellen. Jetzt ist Uwe ausgeschieden und ich bin einstimmig zum Vorsitzenden gewählt worden.
Dein Vorgänger war fast 30 Jahre freigestellter Betriebsrat. Wie groß sind seine Fußstapfen?
Gewaltig. Er hat über viele Jahre einen herausragenden Job gemacht.
Was wirst du anders machen?
Vieles wird beibehalten. In der Produktion konnten sich die Beschäftigten schon immer darauf verlassen, dass sie im Laufe einer Woche einen der drei Freigestellten beim Rundgang antreffen. Es ist uns wichtig zu wissen, was die Kolleg*innen umtreibt.
Was beschäftigt euch zurzeit?
Mike Dohe, erst freigestelltes Mitglied des Betriebsrats, jetzt dessen Vorsitzender bei Bischof+Klein in Lengerich und Mitglied der Tarifkommission in der Papierverarbeitung.
Wir sind mitten in den Tarifverhandlungen für höhere Löhne und Gehälter. Wenn die DRUCK+PAPIER erscheint, haben wir garantiert schon gestreikt. Große Sorgen machen uns die Einbrüche im Industriebereich: Ob Verpackungen für die Baubranche, Säcke für die Chemieindustrie oder Oberflächenschutzfolien für Hochglanzfronten von Möbeln – diese Produkte, die bei uns hergestellt werden, werden weniger nachgefragt. Die Leute haben durch die hohe Inflation weniger Geld und da werden so Dinge wie die Anschaffung neuer Möbel oder die Renovierung zu Hause verschoben. Die Folge spüren rund 300 Kolleg*innen, die in Kurzarbeit sind.