CPI: Zurück zum Tarif
Seit wenigen Wochen gelten in den CPI-Betrieben in Leck an der dänischen Grenze wieder die Tarifverträge der Druckindustrie. Das kam so: 2019 wurde für zwei Jahre ein firmenbezogener Tarifvertrag zwischen ver.di und dem Bundesverband Druck und Medien ausgehandelt. Darin wurde vereinbart, die tarifliche Jahresleistung für 2019 und 2020 auf 20 Prozent zu senken. Für den Zeitraum entfielen ebenso die Lohn- und Gehaltserhöhungen.
Auch das zusätzliche Urlaubsgeld musste die Belegschaft hergeben. Um das weiterhin ausbezahlt zu bekommen, leistete sie 2,5 unbezahlte Stunden pro Woche. Im Gegenzug versprach das Unternehmen, Beschäftigung und Standort zu sichern. CPI schaffte eine Digitaldruckmaschine an. Ab 1. September 2021 sollten wieder die Tarifverträge der Druckindustrie gelten.
Im Sommer forderte die Geschäftsleitung von der Belegschaft erneut, auf 80 Prozent der Jahresleistung zu verzichten, länger unbezahlt zu arbeiten und einer Verschiebung der Lohn- und Gehaltserhöhungen zuzustimmen. Anders als zuvor wollte das Unternehmen jedoch keine Beschäftigungs- und Standortsicherung zusagen.
Mitglieder stimmten ab
ver.di diskutierte die neue Sachlage mit den Mitgliedern in digitalen Versammlungen. Zwei Drittel der Befragten lehnten es ab, dass ver.di erneut mit CPI über weiteren Verzicht verhandelt. Somit gelten wieder die Tarifverträge der Druckindustrie. Allerdings müssen jetzt jährlich die 13 Pflichtsamstage aus dem Tarifvertrag geleistet werden. In einigen Abteilungen werden zurzeit 37,5 Stunden pro Woche gearbeitet; davon gehen 2,5 Stunden auf ein Arbeitszeitkonto. Ende des Monats werden die Septemberlöhne überwiesen – seit Langem wieder mit tariflicher Lohnerhöhung. »Die Kollegen sind echt froh, wieder mehr Geld zu haben«, sagt ein ver.di-Vertrauensmann.