Strichätzung

Tschuldigung!

Jens Spahn als Gesundheitsminister, obwohl der ein viel besserer Immobilienmakler wäre. Heiko Maas als Minister des Äußersten, obwohl der als Dressman eine viel bessere Figur abgibt. Merkels Biedermeier-Buddhismus (»Ich mach’ nichts!«) – endlich hat das GroKo-Elend ein Ende!

Das Problem: Jetzt geht das Elend von vorne los. Wer wird neue Bundeskanzlerin? Laschet, Baerbock, Scholz? Niemand fragte: Wer ist der Beste? Sondern: Wer ist der Schwächste! Dauernd hat sich wer entschuldigt: erst Baerbock dafür, dass sie Nebeneinkünfte zu spät angemeldet und ihren Lebenslauf geschönt hatte. Was zwar einiges über ihren Charakter sagt – aber Petitessen sind, gemessen an den Maskendeals, die die Korruptions-Inzidenz in der CDU-Fraktion weit über 10.000 schießen ließ. Doch der rheinische Hobbit Armin Laschet entschuldigte sich nicht dafür. Sondern dafür, dass er nach dem Hochwasser in Gummi-stiefeln als Deichgraf im völlig falschen Moment lachte. Baerbock legte nach und entschuldigte sich, dass sie für ihr Buch abgeschrieben hat. Woraufhin sich Laschet ebenfalls des Abschreibens bezichtigte und sich lachend entschuldigte. Wir aber wollen keine Bundeskanzlerinnenkandidatinnen, die sich dauernd entschuldigen, sondern die sagen, was sie vorhaben! Und siehe, plötzlich lag Olaf Scholz vorn: Der hat sich als Einziger nicht entschuldigt. Der hat gesagt: »Ich kann mich nicht erinnern.« Cum-Ex, Wirecard – Olaf Scholz mit der Bazooka dem Kapital stets zu Diensten – aber dann: keine Erinnerung, keine Entschuldigung. Das finden die Deutschen kanzlerabel. Und wer ist Angela Merkels Favorit auf ihre Nachfolge? Der Mann aus ihrer Partei, die Frau oder der Minister aus ihrem Kabinett? Nein, es kann nur einen geben: den zu Recht unterschätztesten Politiker seit Fürst von Metternich – Karl Lauterbach.

Robert Griess

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