Aus den Betrieben

Seit Monaten Konflikte

Schoder-Druck: Beschäftigte sollen noch mehr verzichten

Die Geschäftsführung von Schoder übt weiter Druck auf die Belegschaft aus. Inzwischen liegt bereits der vierte Zusatzvertrag vor, den die Beschäftigten unterschreiben sollen. Damit würden sie auf 75 Prozent ihrer tariflichen Jahresleistung und des Urlaubsgelds verzichten. »Immerhin wird jetzt eine Beschäftigungssicherung angeboten«, sagt 
ver.di-Sekretär Rudi Kleiber aus Augsburg. Allerdings lasse sich die Geschäftsleitung Schlupflöcher offen. Deshalb empfiehlt er, diesen Zusatzvertrag nicht zu unterschreiben.

Der Konflikt bei Schoder-Druck in Gersthofen im Landkreis Augsburg dauert bereits mehrere Monate. Die Belegschaft hatte mit dem Ziel gestreikt, dass die Druckerei in die Tarifbindung zurückkehrt, aus der sich die Firma 2003 gestohlen hatte. Stattdessen strich sie den bei ver.di organisierten Alt-Beschäftigten, für die der Tarifvertrag nachwirkt, die Hälfte der tariflichen Jahresleistung. Nach der Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht musste Schoder-Druck allerdings klein beigeben und hat die unrechtmäßig zurückgehaltene halbe Jahresleistung nachgezahlt. Weil die Beschäftigten bei Einzel- oder Zusatzverträgen stets dem Druck des Unternehmers ausgesetzt sind, fordert ver.di weiterhin einen Tarifvertrag für die Druckerei.