Fundamentalistisches Weißwurst-Kalifat
Es ist wahrlich verwunderlich: In Osteuropa wollen sie nur 29 Jahre nach dem Mauerfall überall wieder ihre alten Grenzzäune hochziehen. Die Briten schossen sich selbst ohne Not aus der EU und verhandeln jetzt so, als hätte sich die EU von Großbritannien losgesagt. Je mehr die EU wächst, desto stärker werden die regionalen Separatisten: Die Schotten wollen raus aus Großbritannien, um in der EU zu bleiben – dürfen aber nicht. Die Katalanen wollen raus aus Spanien, dürfen aber nicht. Die Flamen wollen raus aus Belgien, die Südtiroler raus aus Italien, dürfen aber nicht. Nur aus Bayern hört man nichts. Dabei dürften die! Die CSU-Taliban, die am Alpenrand das fundamentalistische Weißwurst-Kalifat mit dem Neu-Kalifen Söder errichtet haben, stellen mit bundesweit gerade mal sechs Prozent Stimmenanteil drei Bundesminister, die sich nur um bayerische Interessen kümmern. Darunter Horst Seehofer, der bayerische Problembär mit Erwachsenen-ADHS und Borderline-Syndrom, als Minister für Abschiebung und Heimatfilme. Sein Vor-Vorgänger, Ex-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, forderte ja nach den Terror-Anschlägen von Paris die Video-Überwachung öffentlicher Plätze, um zu verhindern, »dass aus Selbstmord-Attentätern Wiederholungs-Täter werden.« Komplett ist das bajuwarische Deppen-Terzett natürlich nur mit dem geistigen Tiefflieger Alexander Dobrindt, der als Mautminister trotz Amtseid, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden, nur Schaden durch das betrogene Diesel-Volk vom VW-Konzern abwendete. Mit christlich hat die CSU so viel zu tun wie ein Parkknöllchen mit Literatur. Zum Glück haben wir nur eine solche Regionalpartei in Deutschland. Stellt euch vor, es gäbe noch die Schwaben-Sozis, die Friesen-Front, die Meck-Pomm-Union oder die Rheinland-Rebellen – und jeder vertritt dann in Berlin nur die Interessen seiner kleinen Region. Wir brauchen Leute, die ans Ganze denken und nicht nur an sich. Allein schon deshalb: Vive l´Europe!