Jetzt schon dran denken
In Betrieben mit Betriebsrat geht es gerechter zu und Beschäftigte verdienen auch mehr. Zwischen 1. März und 31. März 2018 werden wieder Betriebsräte gewählt. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen.
Holger Musiol
Betriebsratsvorsitzender,
Druckzentrum Braunschweig
Ein guter Betriebsrat ist unverzichtbar
»Meine Standardfrage lautet: Möchtest du mit auf die Betriebsratsliste kommen? Dann erzähle ich, wie wichtig es ist, einen gut funktionierenden Betriebsrat zu haben. Besonders vor ein paar Jahren, als der Standort auf der Kippe stand. Letztlich wurde ein neues Druckzentrum ge baut; allerdings wurde die Belegschaft auf 80 Beschäftigte mehr als halbiert. Mit ver.di war es uns gelungen, im Tarif zu bleiben und durch die Arbeitszeitverkürzung auf 33 Wochenstunden Arbeitsplätze zu sichern.
Wichtig ist ein Betriebsrat auch, wenn die Geschäftsleitung wieder Arbeitsplätze abbauen will und Personalgespräche führt. Oder wenn es um neue Arbeitszeitregelungen geht. Der Betriebsrat hat eine hohe Anerkennung. Ein Patentrezept kenne ich nicht, aber bei uns finden sich immer genügend Kandidaten und Kandidatinnen. Ich hoffe, dass die Wahl beteiligung erneut bei rund 90 Prozent liegt.«
Man kann mitreden und erfährt ganz viel
»Bei uns gibt es immer nur eine Liste und damit eine Persönlichkeitswahl. Wir starten mit Infos zur Wahl auf der Betriebsversammlung im Januar. Vorher haben wir schon alle bisherigen Betriebsratsmitglieder gefragt, ob sie wieder kandidieren wollen. Ziel ist, dass alle Schichten und Abteilungen vertreten sind. Fehlt uns jemand, sprechen wir gezielt Leute an. Manche schlagen sich selbst vor. Wir haben keinen Mangel an Kandidaten.
Rainer Lange
Betriebsratsvorsitzender,
Tapetenfabrik Rasch, Bramsche
Das versteh’ ich: Betriebsrat ist ein interessanter Job, man kann mitreden und erfährt ganz viel. Und die Belegschaft weiß, was wir tun. Denn die meisten Betriebsratsmitglieder informieren direkt nach der Sitzung ihre Abteilung oder Schicht. Sind alle Kandidaten und Kandidatinnen beisammen, werden sie für das Plakat fotografiert; dazu gibt es einen kleinen Text und einen Hinweis, wer ver.di-Mitglied ist.«