Arbeit

Thimm Display gibt nach

Mit einer so schnellen Umkehr beim Arbeitgeber hatte keiner gerechnet. Wenig Lohn, kaum Zuschläge und nie eine Lohnerhöhung – das war die Lage der fast 300 Beschäftigten beim Verpackungs- und Displayproduzenten Thimm in Wörrstadt. Viele sind Mitglied bei ver.di geworden, um mit genügend Durchsetzungskraft den Unternehmer zu Tarifverhandlungen aufzufordern. Doch der erklärte, dass die wirtschaftliche Lage keine Verbesserungen zuließe. Erst als das Fernsehen berichtete und die Belegschaft weiter auf ihren Forderungen beharrte, lenkte die Geschäftsführung ein und versprach auf einer von ihr einberufenen Beschäftigtenversammlung höhere Sonderzahlungen, mehr Urlaub und – abhängig von der wirtschaftlichen Situation – Lohnerhöhungen. Allerdings sind lediglich die höheren Urlaubstage in neuen Arbeitsverträgen schriftlich fixiert worden. »Sicher wären die Beschäftigten nur mit einem Tarifvertrag«, sagt ver.di-Sekretär Ferhat Altan. Der Belegschaft sei es gelungen, den Arbeitgeber zur Umkehr zu bewegen, der nächste Schritt seien Tarifverhandlungen. »Die Beschäftigten brauchen keine Weihnachtsgeschenke im Sommer, sondern faire Arbeitsbedingungen und faire Löhne.«