Arbeit

Appl verliert vor Gericht

Erneut hat die Buchbinderei m.appl vor dem Arbeitsgericht verloren. Sie muss den Betriebsratsvorsitzenden Michael Kaag zu unveränderten Bedingungen weiter als Buchbinder beschäftigen. Das Gericht zeigte wenig Verständnis für den Arbeitgeber. »Was hier abgeht, ist nicht üblich«, sagte der Arbeitsrichter, wie sich ver.di-Sekretär Rudi Kleiber notierte. Diese Vorgänge seien der Größe des Unternehmens und der Tradition nicht angemessen. Die Buchbinderei m.appl mit rund 125 Beschäftigten gehört zur Firmengruppe Appl im bayerischen Wemding, die noch acht weitere Firmen besitzt und zu den großen Rollenoffsetdruckereien zählt. Sämtliche Betriebe sind tariflos.

Damit ist Markus Appl, Geschäftsführer und Gesellschafter der Firmengruppe, zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres damit gescheitert, den Betriebsratsvorsitzenden aus der Firma zu drängen. Der Hintergrund: Michael Kaag klagt jedes Jahr seine Sonderzahlungen ein, auf die er laut Gericht einen Anspruch hat und die ihm die Firma verwehren will (siehe DRUCK+PAPIER 3/2017). Mehr noch: Kaag gehört zu den Betriebsräten, die ausschließlich im Interesse der Kolleg/innen handeln, erklärt Rudi Kleiber von ver.di.