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Druckerei Johannes Alt geschlossen
Nach einer monatelangen Hängepartie wurde die insolvente Druckerei Johannes Alt im hessischen Niederdorfelden Ende August endgültig geschlossen. Die rund 35 verbliebenen, vielfach langjährigen Beschäftigten stehen auf der Straße – mit äußerst geringen Abfindungen. Der Betrieb war vom früheren Eigentümer, der OGK Media Offset Gerhard Kaiser GmbH, regelrecht heruntergewirtschaftet worden (siehe DRUCK+PAPIER 1.2016). Trotz guter Auftragslage fand sich in der Insolvenzphase kein Investor, der die Druckerei weiterführen wollte. »Die Kolleginnen und Kollegen sind sehr enttäuscht und wütend. Sie haben bis zuletzt alles dafür getan, dass die Produktion weiterläuft«, sagt ver.di-Sekretär Hartmut Beckmann. »Es ist bitter, dass diese traditionsreiche Druckerei von Managern und Eigentümern an die Wand gefahren wurde, die nur ihre eigenen Interessen im Kopf hatten.« Auch die Interimsgeschäftsführung und die Insolvenzverwaltung seien offenbar nicht willens oder in der Lage gewesen, einen Neustart einzuleiten. »Eins steht fest«, betont Beckmann, »an der Arbeitsmoral und der Bereitschaft der Belegschaft hat es nicht gelegen.«
Neue Entgelttabellen online
Die im Juni geschlossene Tarifvereinbarung zu Entgelten in der Druckindustrie steht jetzt zum Download bereit:
Tarifergebnis Bundesdruckerei
Im Nachgang zur Tarifrunde in der Druckindustrie gibt es auch bei der Bundesdruckerei ein Tarifergebnis. Wie in der Branche werden die Löhne demnach in zwei Schritten um insgesamt 3,8 Prozent erhöht. Beschäftigte in Vollzeit erhalten zudem eine Einmalzahlung von 450 Euro (Teilzeitkräfte anteilig), Auszubildende von 225 Euro. Außerdem fließen 0,5 Prozent aus der variablen Komponente ab 2017 in die Entgelttabellen ein. Die betriebliche Altersversorgung wird fortgeführt. Mehr als 95 Prozent der ver.di- Mitglieder haben sich in einer Befragung für die Annahme des Ergebnisses ausgesprochen.
Norden diesmal nicht abgehängt
Erstmals seit längerer Zeit wird die Tarifeinigung in der Druckbranche ohne Abstriche auf den Norden übertragen. Der Verband Norddeutscher Zeitungsverlage stimmte zu, die Bezahlung in den Verlags- und technischen Bereichen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wie anderswo in der Republik um insgesamt 3,8 Prozent zu erhöhen.
Tarifkonflikt in Zeitschriften beigelegt
Ende Juli hat ver.di auch für die gut 5.000 Angestellten der Zeitschriftenredaktionen einen Tarifvertrag erreicht, der sich am Ergebnis der Druckindustrie und der Zeitungsverlage orientiert. Bei einer Laufzeit von 25 Monaten werden die Gehälter ab September 2016 um 1,5 Prozent und im September 2017 um weitere 1,6 Prozent angehoben.