Schusterjunge

Sündenböcke in Corona-Zeiten

Schneller als das Virus grassieren derzeit Verschwörungstheorien und Rassismus. Mittendrin: der Oberauer-Verlag aus Österreich. 
Mit dem Versand der Zeitschrift Druck&Medien verbreitete Herausgeber Johann Oberauer seine rassistischen Sprüche.

So fragte er sich, warum es China nicht schaffe, »in den eigenen Hinterhöfen so weit für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen, dass nicht große Teile unserer älteren Bevölkerung Angst um ihr Leben haben müssen.« Damit beschwört er das Bild von verdreckten 
Hinterhöfen herauf, aus denen Viren entfleuchen, die deutsche und österreichische Omis und Opis töten. Ach, und Ischgl und das 
Paznauntal liegen hinterm Himalaya in China?

Mit seinem Rassismus ist der Saubermann in schlechtester Gesellschaft. So fragt die Bild, ob man noch Glückskekse essen könne, und Der Spiegel titelte: »Corona-Virus. Wenn die Globalisierung zur tödlichen Gefahr wird.« Auf dem Cover ein Mensch, verhüllt in Schutzanzug und Atemmaske. In großen Buchstaben prangt in der Mitte: »Made in China«. Natürlich in Gelb. Damit spielt das Magazin mit dem kolonial-rassistischen und menschenverachtenden Zerrbild der »Gelben Gefahr« aus dem »Osten«. Und suggeriert: China als Produktionsstätte eines tödlichen Virus und seine gesamte Bevölkerung als Krankheitsträger*innen. Asiatisch aussehende Menschen wehren sich gegen diesen Dreck: #IchBinKeinVirus.