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Google der Druckindustrie

Neues Geschäftsmodell von Heidelberger Druckmaschinen | 
Dauerhaft vernetzt und unentbehrlich

Google ist überall: Suchmaschine, Videoportal, E-Mail, Navigation, Browser. Jede Nutzung hinterlässt Daten, die Google eifrig sammelt. Das Unternehmen weiß, was wir suchen, kaufen, tun. Wer wir sind. Google ist allgegenwärtig.

Heidelberger Druckmaschinen möchten die Googles der Printmedienindustrie werden: allgegenwärtig und unentbehrlich. Der Druckmaschinenhersteller aus Wiesloch klopft gerade mit seinem neuen Geschäftsmodell bei Druckereien an. Das nennt sich Subskription und bedeutet so viel wie abonnieren statt kaufen. Eine alte Idee, neu aufbereitet.

Auf Wunsch noch ein Workshop

Heidelberg verkauft bei diesem Modell keine Druckmaschine, sondern ein Nutzungspaket. Dazu gehören Software, Schulung, Wartung, Service und sämtliche Verbrauchsmaterialien wie Lacke, Farben, Gummi
tücher, Druckplatten – auch für die Maschinen anderer Hersteller. Lagerverwaltung und Nachlieferung inklusive. Wer will, bekommt dazu eine Druckmaschine. Das ist aber kein Muss.

Die Maschine könnte mehr leisten? Das Rüsten dauert zu lange? Die Makulaturquote ist zu hoch? Heidelberg ruft live die Daten der Maschine ab, identifiziert die Schwachstellen, verspricht Abhilfe. Mindestens über die fünf Jahre Vertragslaufzeit. Noch besser: auf Dauer. »Wir bieten auf Wunsch ein Rund-um-sorglos-Paket«, sagt David Schmedding, der im Unternehmen für Subskription zuständig ist.

Alle liefern Daten

Der Druckmaschinenhersteller erhofft sich, damit die Krisenjahre und den Rückgang beim Druckmaschinenbau auszugleichen. Denn laut Heidelberg war der Gesamtmarkt für Druckmaschinen vor zehn Jahren noch etwa doppelt so groß wie heute. Wie überzeugend das Geschäftsmodell sein kann, zeigt sich etwa bei Fürther Kartonagen. Der Faltschachtelhersteller wollte zwei Druckmaschinen kaufen und hat letztlich einen Subskriptionsvertrag unterschrieben.

Damit wird auch er zum Datenlieferanten für Heidelberg. Die Daten von über 10.000 Druckmaschinen, die Heidelberg auf der Welt aufgestellt hat, werden ausgewertet. Um vorherzusagen, wann welches Teil welcher Maschine voraussichtlich erneuert werden muss. Oder um Maschinen miteinander zu vergleichen und den passenden Workshop zur Optimierung anzubieten. Heidelberg bekommt so tiefen Einblick in die Daten und in die Geschäfte der Druckereien. 
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 mehr aufzuhalten«.

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