Mein Tag im Job

Mikel Hart

»Auf dem Foto trage ich Weiß, weil wir gerade Oberflächenschutzfolien für Displays produzieren und der Kunde weiße Kleidung wünscht. Normalerweise haben wir blaue Sachen an. Wenn ich Frühschicht arbeite, ziehe ich schon zu Hause meine Arbeitskleidung über. Um 5.40 Uhr stemple ich ein, mache die Maschinenübergabe, um 6 Uhr geht es los. Wir fahren eine Folienbreite von maximal 2,60 Meter, die Maschine ist über 10 Meter breit. Wir sind immer zu zweit. An und für sich arbeiten wir eher selbstständig, aber als Neuer bin ich sehr auf meine Kollegen angewiesen; ich habe erst im August 2017 meine Ausbildung bei Bischof + Klein beendet. Ich führe der Maschine aus Säcken, Kartons oder aus dem Silo Granulatkörnchen zu. Sie mischt sie selbst und saugt sie per Vakuum ein. Wir kontrollieren laufend die Werte auf dem Display und agieren sofort, wenn die Maschine Alarm gibt.

Die Arbeit ist abwechslungsreich, wir produzieren unterschiedliche Folien, zum Beispiel für den Oberflächenschutz von Spiegeln oder Handys, und Beutel für Babynahrung. Wir tragen Ohrenschutz gegen den Lärm und es ist warm, weil die Folie geschmolzen 
herauskommt. Wir kontrollieren sie auch auf Kratzer. Meine Aus-
bildung lief super – auch als ich Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung war, gab es kaum mal Beschwerden von den anderen Azubis. Jetzt wurde ich Ersatzmitglied für den Betriebsrat. Ich bin bei fast jeder Sitzung dabei, es macht mir Spaß und ich erfahre viel darüber, was in der Firma passiert.

Mikel Hart, 24, 
ist Verfahrensmechaniker für Kunststoff- 
und Kautschuktechnik bei Bischof + Klein 
im nordrhein-westfälischen Lengerich. 

Das Manko an meinem Job ist das Vier-Schicht-System. Ich habe nur ein Wochenende im Monat frei. Jetzt bin ich jung und würde gerne feiern gehen, muss meinen Freunden aber oft absagen, weil ich arbeiten muss. Wenn ich eine Weile Geld verdient habe, will ich vielleicht eine Familie gründen oder studieren, ich habe ja vor der Ausbildung Abi gemacht.«