Mein Tag im Job

»Außer dass ich den Melitta-Kaffee gern trinke, habe ich als Informatiker nicht viel mit den Produkten zu tun. Bei uns werden die großen Gastro-Kaffeemaschinen zusammengeschraubt. Ich kümmere mich im Bereich Business Application um alle Betriebsanwendungen und Warenwirtschaftssysteme, auch um Webshops und alles, was mit Software zu tun hat. Meine Aufgaben sind oft in Projekten organisiert, vieles hat mit Design und Architektur von IT zu tun. Zum Beispiel betreue ich eine Plattform, die quasi als Schnittstelle dafür sorgt, dass sich zwei Systeme miteinander unterhalten können. Dafür brauchen die Daten ein bestimmtes Format und eine bestimmte Struktur.

Weil es in der Firma nicht mehr für alle einen Arbeitsplatz gibt, muss ich vorher anmelden, wann ich einen Arbeitsplatz im Zweier- oder Dreierbüro brauche. Zuerst schaue ich meine Mails durch, ob es irgendwo etwas Kritisches gibt, ob eine Integration, also eine Verknüpfung von Daten oder Anwendungen, fehlgeschlagen ist. Weil meine Abteilung eine Art Dienstleister für fast alle Fachbereiche ist, kommen manchmal auch dringende Anforderungen rein, die sofort bearbeitet werden müssen – Ausfälle sind schlecht.

Fabian List, 27, arbeitet als Informatiker bei Melitta in Minden.
Foto: privat

Ich habe schon zum Ende meiner Ausbildung als Industriekaufmann hier gemerkt, dass ich in die IT gehen möchte. Nach einer Weile im Client Support und im Sales Controlling (Vertriebscontrolling) habe ich 2018 mein Informatikstudium angefangen, auch um in der IT nicht mehr als ungelernte Kraft zu gelten.

Stressig wird es immer dann, wenn es auf den Produktivbetrieb einer Integration zugeht und die Testphasen anstehen. Man muss sehr genau arbeiten und viele Eventualitäten im Kopf haben. Dokumentation ist dabei das A und O. In dieser Phase zeigt sich, ob das, was man sich ausgedacht hat, funktioniert. Natürlich will man, dass möglichst wenig korrigiert werden muss, um nicht in Zeitverzug zu kommen. Wenn erst ein, zwei Tage vorher etwas auffällt und noch mal umprogrammiert werden muss, stehe ich schon unter Strom. Das Programmieren macht mir auch privat Spaß: Ich habe zum Beispiel eine Web-App geschrieben, die in den Lottozahlen vom Eurojackpot checkt, ob die Zahlen, die wir in der Familie getippt hatten, dabei sind. Eine Kleinigkeit, die das Leben erleichtert.«