Gelungene Integration
Demnächst Umschüler: Meron Kidane (li.) und Bujar Dujaka
Schwierige Fachbegriffe lässt sich der gebürtige Eritreer Meron Kidane, 27, in der Berufsschule oft von einer App in seine Muttersprache Tigrinisch übersetzen. Er versteht und spricht heute viel besser Deutsch. »Am Anfang hat alles für mich wie sch… sch… geklungen, die Worte waren irgendwie gleich.« Die fehlenden Sprachkenntnisse waren auch der Grund, warum er die Ausbildung zum Metallbauer abgebrochen hatte. Seit knapp zwei Jahren arbeitet er als Produktionshelfer bei Schaffrath Concept in Geldern. Wie Bujar Dujaka, 31. Auch der gebürtige Kosovo-Albaner muss für eine Familie sorgen und verdient sein Geld in der Produktion.
Im April 2025 starten die beiden ihre 16-monatige Umschulung zum Maschinen- und Anlagenführer – wie üblich in einer um ein Drittel verkürzten Ausbildungszeit. »Die Umschulung wird von der Bundesagentur für Arbeit gefördert für Migrant*innen, die wie die beiden keinen Beruf gelernt haben«, sagt Nicole Schoofs aus der Personalabteilung. Das macht Schaffrath häufig. Schon beim Vorstellungsgespräch würden Bewerber*innen auf ihr Interesse an einer Ausbildung, bevorzugt zum Maschinen- und Anlagenführer, angesprochen. »Bei guten Mitarbeitenden lohnt sich die Investition.« Auch für die beiden. Mit erfolgreichem Abschluss werden sie anders eingesetzt und höhergruppiert.
Bereits seit Sommer besuchen die künftigen Umschüler die Berufsschule, damit der Einstieg im April nicht so schwerfällt. Gleichzeitig nehmen sie am Deutschunterricht einmal pro Woche im Betrieb teil. Der Deal: Schaffrath finanziert den Kurs, die Teilnehmenden – zurzeit neun – bringen ihre Freizeit ein. Die Fortschritte der beiden motivierten auch die Kolleg*innen, sie immer wieder zu unterstützen, sagt Betriebsrat Dietmar Bexkens. Kommentar von Meron Kidane – ganz ohne App: »Ich komme mit voll Lust zur Arbeit.«