Konzern lenkt nach Streiks ein
Verhandlungen um Haustarifvertrag in Saarbrücken
Zwei kurze, heftige Streiks mit großer Wirkung: Am 1. Juli 2022 legten die Beschäftigten im Druckhaus des Saarbrücker Zeitung Medienhauses zur Nachtschicht die Arbeit nieder. Sie fordern die Steige- rung ihrer Löhne wie im Flächentarifvertrag der Druckindustrie. Verärgert waren sie außerdem, dass die Druckerei mit rund 50 Beschäftigten in die tariflose Firma Werbe Vertrieb Saar ausgegliedert werden soll, die ebenfalls dem Saarbrücker Zeitungskonzern gehört. Künftig solle es auch keine Tarifanpassungen mehr geben, wurde ver.di mitgeteilt. Doch die Pläne des Konzerns scheinen nicht aufzugehen. Schon am Vormittag hatten sich Maschinenführer der Werbe Vertrieb Saar mit einem Solidaritätsstreik an die Seite der Druckereibeschäftigten gestellt. Die Streiks haben den Konzern zum Einlenken gebracht: Demnächst wird über einen Haustarifvertrag für die Werbe Vertrieb Saar mit knapp 200 Beschäftigten verhandelt. Die sind inzwischen gut organisiert und wollen die gleichen tariflichen Bedingungen wie im Druckhaus.
Das Saarbrücker Zeitung Medienhaus gehört mit 56 Prozent der Rheinische Post Mediengruppe (Rheinische Post, General Anzeiger Bonn und andere).