Erster Erfolg
Die gut 80 Beschäftigten in Buchbinderei und Versand der C.H.Beck-Druckerei in Nördlingen kämpfen weiter gegen Verschlechterungen. Eigentlich wollte das Management die Wochenarbeitszeit zum 1. Juli 2015 um drei auf 38 Stunden unbezahlt verlängern. Doch die Belegschaft demonstrierte Kampfbereitschaft – unter anderem mit der Verweigerung von Überstunden und Sonderschichten. »Ein erster Erfolg ist, dass die Arbeitszeitverlängerung zunächst vom Tisch ist«, erklärt ver.di-Sekretär Rudi Kleiber. Dennoch geht die Auseinandersetzung weiter.
Zwar kündigte die Geschäftsleitung erst an, den bis Jahresende gültigen Überleitungstarifvertrag »eins zu eins« wieder in Kraft zu setzen. Dann jedoch stellte sich heraus, dass sie doch einige Änderungen plant. So soll künftig der Betriebsrat – nicht mehr die Gewerkschaft ver.di – über eventuelle Veränderungen bei den Arbeitszeiten entscheiden. »Der Betriebsrat ist in einer solchen Situation erpressbar«, betont Kleiber. »Die Versammlung der ver.di-Mitglieder und Beschäftigten hat dies deshalb einstimmig abgelehnt.«
Ein weiterer Knackpunkt ist die Forderung der gut organisierten Belegschaft, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen, falls Tätigkeiten per Werkvertrag fremdvergeben werden. Andernfalls könnten tarifliche Standards auf diesem Weg ausgehöhlt werden. »Wenn der Arbeitgeber nicht endlich ernsthaft über diese und weitere Themen verhandelt«, sagt Kleiber, »ist eine Verschärfung des Tarifkonflikts nicht auszuschließen.« -dab