Aus den Betrieben

Belegschaft wird schikaniert

Als üble Strategie des Union Busting (Gewerkschaften plattmachen) bezeichnet ver.di das
 Vorgehen von Smurfit Kappa Deutschland
 bei der Servicegesellschaft im südpfälzischen
 Germersheim. Dort hatten die 22 Beschäftigten und 14 Leiharbeitskräfte im März einen
 Betriebsrat gewählt (siehe DRUCK+PAPIER
 2/2018). Die konzerneigene Servicegesellschaft zahlt zwischen zehn und elf Euro
brutto bei einer Arbeitszeit von 42 Stunden.
Die Gewerkschaftsmitglieder haben ver.di 
beauftragt, mit dem Arbeitgeber in Tarif
verhandlungen zu gehen. Daraufhin seien 
Betriebsrat und Belegschaft von der Geschäftsführung systematisch unter Druck gesetzt worden, sagt Ferhat Altan von 
ver.di. Es gebe Drohungen, den Standort zu 
schließen; mit Einzelgesprächen, Belegschaftsversammlungen und betriebsöffentlichen 
Aufforderungen zum Gewerkschaftsaustritt 
werde versucht, die Belegschaft mürbe 
zu machen. Der erst kürzlich gewählte Betriebsrat hat seinen Rücktritt erklärt. Einem
 Gespräch mit ver.di stimmte die Geschäftsführung erst zu, als sich die Belegschaft zu Protestaktionen bereit zeigte. Smurfit Kappa Service bekräftigte, dass man nicht über einen Tarifvertrag verhandeln wolle und auch eine Teilverlagerung von Produktion nicht ausschließe. ver.di und die Belegschaft reagierten darauf mit einem ersten Warnstreik.