Zeitungsverlage

Sicherheit für drei Jahre

Springer-Druckereien leiden unter Auflagenrückgang

Der Einstieg eines Finanzinvestors beunruhigt die Betriebsräte der Axel-Springer-Druckereien weniger als die ständig sinkenden Auflagen der verlagseigenen Zeitungen Bild, Bild am Sonntag, Welt, Welt am Sonntag. Seit einiger Zeit werden einst ausgelagerte Druckaufträge zurückgeholt. Ahrensburg druckt jetzt die Bild aus Niedersachsen und Hannover-Land, vormals produziert bei Ippen. Mit jedem größeren Rückgang von Produktion wird die Belegschaft kleiner. Vor fünf Jahren zählte sie in Ahrensburg noch 300 Köpfe, jetzt nur noch 180. Kettwig wird Ende des Jahres unter 100 rutschen. Wie die Zukunft aussieht? Die Druckbeschäftigten in Spandau, Kettwig und Ahrensburg klammern sich an eine Aussage des Vorstands. Danach seien die Druckereien erst einmal drei Jahre sicher. Zudem gibt es eine Standortvereinbarung aus dem Jahr 2013. Die garantiert allerdings nicht die Zahl der Beschäftigten und ist seit drei Jahren kündbar. Von den aktuellen Kürzungsplänen im Verlag würde man verschont, sagen zwei Betriebsratsmitglieder. Schließlich sei längst Personal in den Druckereien abgebaut worden. Bei den Beschäftigten gebe es eine Art bitteren Pragmatismus: So lange bleiben und Tariflohn verdienen, bis der Laden dichtmacht.