Mein Tag im Job

Florian Ferber

»Das Beste an meinem Job als Mechatroniker ist der kurze Moment, wenn die Maschine nach meiner Reparatur wieder läuft. Denn ich bin das Rädchen im System, das alle anderen Arbeitsschritte im Druckhaus wieder möglich macht. Deswegen lastet bei einer Störung oder Fehlermeldung auch ein ziemlicher Druck auf mir. In erster Linie bin ich zuständig für die Instandhaltung und Wartung von allen Haustechnik-An
lagen. Meist bin ich aber an den Druckmaschinen und an der 
Versandanlage gefragt.

In der Nachtschicht muss man selbstständig arbeiten, denn da ist man allein. Das ist anstrengend für den Kopf, aber auch körperlich fordernd, etwa wenn man eine Walze ausbauen muss. Gängige Fehler sind, dass elektrische Module aufhören zu reagieren, dass Wellen eingelaufen sind oder 
ein Lager einer Maschine kaputtgegangen ist. Um eine defekte elektrische Komponente zu finden, benutze ich Messgeräte wie ein Multimeter oder Spannungs- und Durchgangsprüfer. Oft ist die Fehlerquelle aber auch einfach Dreck oder Papierstaub, der sich auf einen Sensor gesetzt hat.

Florian Ferber, 25, arbeitet als Mechatroniker bei der Betriebstechnik im Druckhaus Austraße der Heilbronner Stimme. 

Um strukturiert einen Fehler herauszufinden, muss ich vor allem logisch kombinieren, denn ich kann nicht jede Maschine auswendig kennen. Es kommt auch vor, dass drei oder vier Fehlermeldungen gleichzeitig vorliegen. Dann heißt es: Entscheiden, was am wichtigsten ist, oder von einer zur nächsten Station springen.

Da braucht man ein dickes Fell, denn in dem Moment muss ich das Ausmaß einschätzen können. Und klar, die Leute fragen trotzdem dauernd, ob die Reparatur nicht ein bisschen schneller geht. Mich stresst da aber nicht mehr viel, auch weil viele Kollegen Freunde sind. Als Ausgleich zur Arbeit gehe ich gerne mit meiner Kamera in die Natur und fotografiere – das bringt mich zur Ruhe.

Schon als Kind habe ich mich für das Löten von Platinen interessiert und Praktika und Ferienjobs in der Industriemechanik gemacht. Für mich steht fest, dass ich auch in der Zukunft weiter schrauben und reparieren möchte. Ich glaube, das wird nie wegfallen, denn je mehr Technik verbaut ist, desto mehr geht kaputt oder muss gewartet werden.«