Leser-Mail

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Im Editorial der DRUCK+PAPIER 3/2018 zur Fußball-Weltmeisterschaft hieß es: »Nationalfahnen sind Bekenntnisse. Wer dazugehören darf. Oder wem das Dazugehörendürfen entzogen wird. Sieht man bei dem gebürtigen Gelsenkirchener Mesut Özil. Der wird schnell zum Anderen gemacht.«

Dazu schrieb uns ver.di-Mitglied Björn Uhlhorn folgenden Brief:

»Es ist eine Ehre, in die Nationalmannschaft berufen zu werden. Das Verhalten des Betroffenen gegenüber dem deutschen Volk sollte angemessen sein, aber auf jeden Fall gegenüber dem Bundespräsidenten respektvoll. Eine Äusserung, zu Ehren eines ausländischen Präsidenten zu spielen, ist gelinge gesagt eine Taktlosigkeit. Wenn bei Länderspielen die Nationalhymne gespielt wird und das Mitsingen erwünscht ist, dann ist das für einen deutschen Staatsbürger selbstverständlich. Sollte einer nicht textsicher sein, so ist es angebracht wenigstens die Lippen zu bewegen. Demonstrativ die Lippen zukneifen ist auch bei einem Migrationshintergrund eine Geschmacklosigkeit. (…)«

Kommentar: Für alle »Özil will unsere schöne Hymne nicht singen!«-Nörgler hat das Satiremagazin von Extra 3 einen Film eingestellt – mit der Frage: Wie viele der Maiers, Müllers und Beckenbauers haben 1974 mitgesungen? bit.ly/EX3-Singen

Eine Lesermail schickte Stefan Schmidt:

»Frau Böhm vergisst bei ihrem Artikel das eine WM immer ein gesunder Wettstreit einzelner Nationen um Punkte und Siege ist und hiermit einhergehend auch der Stolz für seine Nation gewonnen zu haben. Der Stolz der Athleten und der Fans nach dem Siege, die eigene Fahne wehen zu lassen und sich für das eigene Land zu freuen, ist nicht nationalistisch zu sehen. Sondern ist ein gesundes Kräftemessen ohne kriegerische oder gar faschistische Tendenzen zu verbreiten. Wir können ja auch stolz auf unsere deutschen Gewerkschaften sein, die im Kampfe mehr erreicht haben, als dies in mancher anderen Nation geschehen ist. Von Arbeitsbedingungen, -zeiten, -schutz über gerechtere Bezahlungen und besserer Löhne bis hin zur Gleichstellung und dem Schutz im Beruf. Zu verdanken haben wir das auch unseren beharrlichen deutschen Wesen, der solange für eine Sache einsteht und kämpft bis es sich zum Besseren wendet.«

Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen. Änderungen in Orthografie und Satzbau nehmen wir nicht vor.