Ellerhold: wenig Wertschätzung
Erst streikten sie einen Tag, dann zwei, drei und zuletzt sieben Tage am Stück – als Antwort auf die Weigerung des Unternehmens zu verhandeln. ver.di und die Tarifkommission fordern für die rund 65 Beschäftigten der Etikettendruckerei Ellerhold im schleswig-holsteinischen Glücksburg eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 37,5 Stunden, 300 Euro mehr Geld im Monat sowie eine Ausbildungsvergütung wie im Tarif der Papierverarbeitung. Seit der Übernahme der Druckerei durch die in Sachsen ansässige Firma Ellerhold vor elf Jahren ist das Unternehmen tariflos. Seitdem habe es nur geringe Lohnerhöhungen gegeben, zum Teil lediglich ein Prozent pro Jahr. Der Unterschied zum Tarifvertrag betrage inzwischen bis zu 20 Prozent, schätzt ver.di-Gewerkschaftssekretär Jürgen Krapf. Etliche Beschäftigte seien inzwischen zu Unternehmen mit besseren Konditionen gewechselt.
Die Geschäftsführung von Ellerhold lehnt die Forderungen ab, da sie den betrieblichen Frieden bedrohten und Arbeitsplätze gefährdeten. »Sich nicht einmal mit uns an einen Tisch zu setzen, zeugt von Geringschätzung gegenüber der Belegschaft«, sagt Sascha Schmidt aus der Tarifkommission.