Betriebsrat

»Schwierig und anstrengend«

Beim Buchdrucker CPI in Leck wurde im März fast die Hälfte der Betriebsratsmitglieder neu ins Amt gewählt. Eine Bilanz nach acht Monaten.

DRUCK+PAPIER: Beschreibt mal in einem Wort, wie es euch 
seit den Wahlen erging.

Jörg Scharnweber-Feddersen: Schwierig.

Ulrike Dobberstein: Anstrengend.



und nun mit Erklärung.


Jörg: Der Krieg gegen die Ukraine war seit einem Monat im Gange. Die ohnehin hohen Papierpreise wurden noch höher, 
dann stiegen die Energiepreise und schließlich folgte die Inflation. All das merken wir am Weihnachtsgeschäft, das fällt fast flach. 
So wenig Arbeit – das kennen wir nicht.

Ulrike: Wir haben eine Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeitflexibilisierung abgeschlossen. Es gibt jetzt Arbeitszeitkonten und verschiedene Schichtmodelle. Für einige Beschäftigte reduziert sich zurzeit die Arbeitszeit wegen der schlechten Auftragslage auf vier Tage. Es war schwierig, den Tarif umzusetzen und dennoch allen Berufsgruppen gerecht zu werden.

Erst Ersatzmitglieder, 
jetzt stellvertretende 
Betriebsratsvorsitzende: 
Jörg Scharnweber-
Feddersen und 
Ulrike Dobberstein
Foto: privat

So viele Neue im Amt, wie seid ihr vorgegangen?


Jörg: Der Betriebsrat hat sich einen Tag zur Klausur zurückgezogen, um seine Ziele festzulegen. Es ist wichtig, sich selbst Schwerpunkte zu setzen, um nicht von Krisen oder von der 
Geschäftsleitung getrieben zu werden.

Ulrike: Wir haben eingeführt, dass wir jede Woche in allen Abteilungen in der Früh- und Spätschicht die Kolleg*innen informieren. Das kommt gut an. Außerdem haben wir eine Seminar
planung gemacht und werden die Ausschüsse reaktivieren.

Bekommt ihr Unterstützung?

Jörg: Wir werden sehr stark von ver.di unterstützt – auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Das läuft gut.