Arbeitsplätze bis Ende 2023 sicher
TSB: 600 Euro für ver.di-Mitglieder | Flexible Schichtpläne
Für die einzige tarifgebundene Tiefdruckerei Tiefdruck Schwann-Bagel (TSB) in Mönchengladbach sind der Anerkennungs- und der ergänzende Firmentarifvertrag verlängert worden. Betriebsbedingte Kündigungen sind für die 260 Beschäftigten bis 31. Dezember 2023 ausgeschlossen. Die Vorteilsregelung gilt weiterhin: ver.di-Mitglieder erhalten jährlich 600 Euro. Vom zusätzlichen tariflichen Urlaubsgeld und der Jahresleistung bekommt die Belegschaft ab nächstem Jahr wieder jeweils 72 Prozent. Darauf hatte sie lange verzichten müssen. Erst 2018 erhielten die Beschäftigten erstmals je 50 Prozent, ab 2019 wurde auf 72 Prozent aufgestockt.
Die wöchentliche Arbeitszeit kann variieren: Je nach Auftragseingang werden Schichtpläne für eine 32,5-, eine 35- oder eine 37,5-Stunden-Woche erstellt. Die Stunden werden allesamt vergütet. Jeder Schichtplan gilt mindestens 13 Wochen. »Bei einer 35-Stunden-Woche haben die Kolleg*innen alle 15 Wochen eine Freiwoche«, erläutert der Betriebsratsvorsitzende John De Loach. Bei knapper Auftragslage können 30 Stunden pro Woche vereinbart werden, um Kündigungen zu vermeiden.
Im Gegenzug für die lange Beschäftigungssicherung vereinbarte ver.di eine vom Flächentarifvertrag abweichende Maschinenbesetzung. Eine Tiefdruckrotation ist mit zwei Druckern, einem Rolleur und einem Linienführer zu besetzen. Zudem werden die tariflichen Lohnerhöhungen fünf Monate später bezahlt. »Wichtig ist die Sicherung der Arbeitsplätze, auch wenn wir die Abweichung vom Tarifvertrag gern verhindert hätten«, sagt De Loach. Der Firmentarifvertrag gilt bis 31. Dezember 2022 und verlängert sich um ein Jahr, wenn er nicht gekündigt wird.