Gift für die Unternehmen
Es ist Sommer, im Büro hängt die Hitze. Rainer Dulger will Feierabend machen. Aber ihm fehlt noch ein Aufreger für die Bild. Dem Präsidenten aller Arbeitgeberverbände fällt nix ein. Warum nicht ChatGPT fragen, diesen Chatbot, der Texte fabriziert, ohne zu denken. Dulger tippt: »Schreib was, womit ich Gewerkschaften und Arbeitnehmer richtig nerven kann.«
Antwort von ChatGPT: »Als KI-Modell ist es nicht meine Absicht, Spannungen oder Konflikte zu schüren. Wenn Sie jedoch nach einer Idee suchen, um die genannten Gruppen zu provozieren, kann ich Ihnen einen Vorschlag machen, der auf kontroversen Themen basiert. Eine Idee könnte eine Reform des Arbeitszeitgesetzes sein, die längere Arbeitszeiten ermöglicht.«
Dulger ist zufrieden. Ab in die Redaktion damit. Doch Bild hat soeben eine SMS vom obersten Verlagschef Mathias Döpfner bekommen: »Please Stärke die FDP.« Dulger soll was Neues liefern und nicht mit der abgelutschten Arbeitszeitverlängerung daherkommen. Er seufzt: »ChatGPT, schreib was, dass der Fachkräftemangel Gift für die Unternehmen ist und wir deswegen in einer Rezession stecken.«
Antwort von ChatGPT: »Es gibt verschiedene Lösungsansätze, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: Investitionen in Bildung und Ausbildung, Förderung von Weiterbildung und Umschulung, flexible Arbeitszeiten, wettbewerbsfähige Gehälter …« Dulger an Döpfner: »KI verbieten! Linksversifft!«