Tarifrunde

»Wir sind bereit!«

Tarifrunde Druckindustrie: Unternehmerverband lehnt Lohnerhöhungen ab | ver.di bereitet Streiks vor | Vereinzelt Angebote von Unternehmen

Zwei Verhandlungsrunden. Zwei Mal gab es kein Ergebnis. ver.di fordert fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 120.000 Beschäftigten der Druckindustrie bei einer Laufzeit von einem Jahr. Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) lehnte die Forderung ab und bot in der zweiten Verhandlungsrunde lediglich eine Corona-Prämie von 500 Euro. Was Sven Rieck aus der ver.di-Verhandlungskommission als »Frechheit« bezeichnete. Dafür bekäme man lediglich ein paar Tankfüllungen.

Abwanderung verhindern

Statt einer Einmalzahlung brauchen die Beschäftigten eine prozentuale Erhöhung, die sich dauerhaft auf die Löhne und später auf die Rente auswirkt.

Gründe für mehr Lohn gibt es viele: Es gilt, die steigenden Preise bei Nahrungsmitteln, Öl, Gas, Strom und Benzin auszugleichen und der allgemeinen Lohnentwicklung nicht noch stärker hinterherzuhinken. Wichtig ist aber auch, die Druckindustrie im Wettbewerb um junge Leute und um Fachkräfte attraktiv zu halten. Immer wieder wird berichtet, dass Beschäftigte in andere Branchen abwandern, weil dort besser bezahlt wird.

Am 28. März verhandeln ver.di und der Unternehmerverband erneut. Bis dahin – so die Planung – wird es in den Druckbetrieben die ersten Streiks gegeben haben.

Unzufrieden mit Unternehmerverband

Inzwischen haben vereinzelt Unternehmen den Belegschaften Angebote gemacht. Sie sichern ihnen eine Lohnerhöhung zu; im Gegenzug erwarten sie von den Beschäftigten den Verzicht auf Streiks. Im Angebotspaket war mancherorts sogar die Zusage, den Manteltarifvertrag zu verlängern.

Solche Angebote zeigen vor allem eins: Die Unternehmen wollen keine Unruhe im Betrieb und sind nicht einverstanden mit der Haltung des Bundesverbands Druck und Medien, sich linearen Lohnerhöhungen zu verweigern.

Weiter mit dem Manteltarifvertrag

Die Lohntarifrunde wird nicht die letzte Auseinandersetzung in diesem Jahr sein. Denn am 30. April endet der Manteltarifvertrag.

Der Unternehmerverband will Verschlechterungen durchsetzen, die Belegschaften werden gegenhalten. Wer jetzt noch in die Gewerkschaft eintritt, sichert sich den Schutz des nachwirkenden Tarifvertrags.

\\ Tarifrunde Druckindustrie 2021/22

»Guck mal auf die Zapfsäule!«

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