Aus den Betrieben

Streiks bei Westermann geplant

Vor fast zwei Jahren, im Dezember 2019, traten – zum ersten Mal überhaupt – Beschäftigte der Braunschweiger Westermann-Schulbuchverlage in den Streik. Der Verlag gehört zur Medien-Union des Dollar-Milliardärs Dieter Schaub, der von Gewerkschaften und Tarifverträgen wenig hält. Es überraschte nicht, dass sich die Braunschweiger Unternehmer auch nach mehreren weiteren Streiks Verhandlungen verweigerten. Daher bereitete ver.di einen unbefristeten Streik vor.

Doch dann kam die Corona-Pandemie. Der größte Teil der Schulbuchredakteur*innen und Verlagsbeschäftigten ging ins Homeoffice. Unter diesen Bedingungen erschien es wenig erfolgversprechend, mit Streiks Tarifverträge durchzusetzen. Die Corona-Zeit haben die ver.di-Betriebsgruppe und ver.di-Sekretär Orhan Sat genutzt. Inzwischen gibt es auch in der Westermann-Druckerei eine Betriebsgruppe. Beide Betriebsgruppen haben sich getroffen und weitere Proteste vereinbart. »Demnächst werden wir wieder streiken, wahrscheinlich schon im September«, sagt Orhan Sat.