Mein Tag im Job

Tobias Rackl

»Ich brauche nur zehn Minuten in die Firma – Bischof+Klein ist in der Region ein großes Unternehmen. Hier habe ich 2016 meine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik angefangen. Jeden Tag stand etwas anderes an: Mal ging es darum, die Elektronik an den neuen Pausenplätzen einzurichten, mal wurden neue Maschinen in Betrieb genommen oder im Sommer draußen ein Silo verkabelt.

Anfang des Jahres habe ich die Ausbildung abgeschlossen und wurde übernommen – allerdings in eine andere Abteilung. Jetzt mache ich eine Quereinsteiger-Ausbildung zum Maschinenführer in der Verfahrensmechanik. Wir stellen flexible Verpackungen aus Kunststoff und technische Folien her. Ich bin an der sogenannten U-PACK eingesetzt. Dort kommt die bedruckte und kaschierte Folie an, die wir zu fertigen Tierfutterbeuteln konfektionieren. Zum Beispiel kommt dort der Tragegriff an die Beutel.

Ich gebe die Aufträge am Computer ein und arbeite sie selbstständig ab. Mal macht man 5.000 und mal 30.000 Beutel. Nach jedem Auftrag muss ich die Maschine umstellen und das Werkzeug tauschen. Die Position, Abstände und Maße müssen exakt sein, damit die Schweißungen halten, wenn die Beutel befüllt werden.

Tobias Rackl, Elektroniker für Betriebstechnik, jetzt Quereinstieg zum Maschinenführer in der Verfahrensmechanik bei Bischof+Klein in Konzell

Während des Prozesses muss ich konzentriert sein und immer wieder eine Qualitätssicherung machen. Es macht mir aber Spaß, so akribisch zu arbeiten und auf alle Details zu achten – dass es immer nur um Tierfutterverpackungen geht, darauf kommt es gar nicht an.

Eine Maschine zu führen, das ist schon etwas anderes als mein gelernter Beruf. Im Bereich Elektronik war nach meiner Ausbildung keine Stelle frei, aber ich wurde schon bei der Einstellung darauf hingewiesen, dass über Bedarf ausgebildet wird. Das Arbeitsumfeld mit den Kollegen stimmt einfach, sodass der Wechsel leicht war und ich die Entscheidung überhaupt nicht bereue. In ein paar Wochen bin ich dann voll an der Maschine einsatzbereit. Klar gibt es immer mal Situationen, in denen etwas nicht läuft an der Maschine, aber aus der Ruhe gerate ich selten.

Wir tragen alle blaue Schutzkleidung an der Arbeit, bei einigen Aufgaben muss man noch Spezialschutz anlegen. Die Maschinen sind ziemlich laut und es wird warm; deswegen ist man froh, wenn man mal raus an die frische Luft gehen kann. Zum Ausgleich spiele ich Fußball und trainiere eine Mädchenmannschaft – das versuche ich, egal wie ich Schicht habe, unterzubringen. Nebenbei engagiere ich mich auch als Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung. Es ist mir wichtig, den Auszubildenden das Leben etwas leichter zu machen.