Aus den Betrieben

Verkaufspläne sind vom Tisch

DuMont behält Kölner Zeitungen und Druckerei

Der von ver.di organisierte Widerstand war erfolgreich: Im Dezember 2019 erklärte der DuMont-Verlag, dass der Kölner Stadt-Anzeiger und das Boulevardblatt Express sowie die Druckerei nicht verkauft werden. Das sei in der Belegschaft und beim Betriebsrat mit Erleichterung aufgenommen worden, sagt Betriebsratsvorsitzender Heinrich Plaßmann. In Köln informierten ver.di und Beschäftigte im Juli 2019 auf Flugblättern und Plakaten über die Verkaufspläne: »Kölns Stimmen sollen verkauft werden.« Die Bürger*innen waren aufgefordert worden, sich einzumischen. »Köln und das Rheinland brauchen Zeitungen, die mit Herzblut in Köln und dem Rheinland verwurzelt sind und wissen, wie die Menschen hier ticken.«

Im September 2019 hatte ver.di zu einer Veranstaltung eingeladen, um über die möglichen Folgen eines Verkaufs zu diskutieren. Offensichtlich hat die Öffentlichkeitskampagne zum Umdenken bei den Eigentümern mit 400-jähriger Verlagsgeschichte in Köln geführt.

Vor einem Jahr hatte das Medienhaus den Ausstieg aus dem Zeitungsmarkt bekannt gegeben. Seitdem lebten die Belegschaften im Ungewissen. Den Berliner Verlag verkaufte die Mediengruppe an ein Berliner Ehepaar. Die Mitteldeutsche Zeitung in Halle wird an die Bauer Media Group verkauft, falls das Bundeskartellamt zustimmt. Denn der Bauer Media Group gehörten dann neben der Volksstimme beide große Tageszeitungen in Sachsen-Anhalt. Unklar ist noch die Zukunft der Hamburger Morgenpost, die DuMont ebenfalls abstoßen will.

Der Betriebsrat in Köln begrüßt, dass die Kölner Titel und die Druckerei mit den rund 500 Beschäftigten nicht verkauft werden. Er geht jedoch davon aus, dass es Änderungen geben wird. Es seien auf der Führungsebene Arbeitsgruppen mit Ideen für Maßnahmen zur Umgestaltung beauftragt worden.