Aus den Betrieben

Osten zieht fast gleich

Neue Konzerntarifverträge für Smurfit Kappa

Die Löhne der Beschäftigten in den Werken der Ost-Bundesländer werden in zwei Stufen steigen. Die Arbeitszeit sinkt zudem ab nächstem Jahr von 38 auf 37,5 Stunden pro Woche. Damit beträgt der Abstand zu den Löhnen im Westen ab 2024 noch drei Prozentpunkte.

ver.di ist bei den Verhandlungen ein Einstieg in die Altersteilzeit gelungen. Wer künftig einen Altersteilzeitvertrag abschließt, für den stockt das Unternehmen das Entgelt auf mindestens 80 Prozent auf. Allerdings ist Smurfit Kappa nicht verpflichtet, sich auf Altersteilzeitverträge einzulassen. Es gibt keinen Rechtsanspruch.

Zudem wurde die betriebliche Altersvorsorge neu geregelt. Seit 2018 steuert das Unternehmen monatlich pro Beschäftigten 50 Euro zur Altersvorsorge bei. Macht im Jahr 600 Euro. Der Betrag wird ab nächstem Jahr erhöht. Ab 2024 zahlt Smurfit Kappa 900 Euro pro Beschäftigten.

Neu ist ein Lebensarbeitszeitkonto. Wer möchte, kann Stunden aus dem regulären Arbeitszeitkonto übertragen und damit eine Auszeit (Sabbatical) finanzieren oder früher in Rente gehen.

Keine Verbesserung gibt es bei der unbezahlten Arbeitszeit. Die Regelung aus dem Jahr 2013 gilt unverändert. Im Westen kann bis 37 Stunden pro Woche gearbeitet werden; davon ist eine Stunde unbezahlt. Für die zweite Stunde finanziert das Unternehmen den Zuschuss zur Altersvorsorge und eine kleine Einmalzahlung. Im Osten gilt die gleiche Regelung, allerdings bei einer 37,5-Stunden-Woche ab nächstem Jahr.

Der Konzerntarifvertrag wurde erstmals 2013 verhandelt, um einheitliche Arbeitsbedingungen in den damals knapp 20 Smurfit-
Kappa-Werken zu schaffen. Die neuen Tarifverträge gelten ab 1. Januar 2020 und enden im Dezember 2024.