Arbeit

Wird Schoder-Druck verkauft?

Jahresleistung um die Hälfte gekürzt | ver.di fordert Tarifvertrag für alle

Die Lage bei Schoder-Druck spitzt sich zu: Offensichtlich soll die Druckerei in Gersthofen verkauft und ein Investor gesucht 
werden. Das bestätigte die Unternehmensberatung auf Anfrage der Belegschaft. Die Unternehmensleitung scheint sich zurückzuziehen. Die Belegschaftsversammlung am 
28. November hatte die Unternehmensberatung bereits ohne Beisein eines Geschäftsführers durchgeführt.

Dort wurde der Belegschaft mitgeteilt, dass die tarifliche Jahresleistung (Weihnachtsgeld) um die Hälfte gekürzt werde. Diese Entscheidung war ohne Rücksprache mit ver.di getroffen worden. Mit Unterstützung ihrer Gewerkschaft machen die Kollegen und Kolleginnen jetzt ihre Jahresleistung geltend. Der Manteltarifvertrag der Druck
industrie wirkt für die Altbeschäftigten 
nach. Sie haben weiterhin ein Recht auf 
ihr Weihnachtsgeld, auch wenn sich 
Schoder-Druck bereits 2003 aus der Tarif
bindung gestohlen hatte. Anders als bei 
Neueingestellten, in deren Arbeitsverträgen 
die Jahresleistung als freiwillige Leistung deklariert ist.

Die Beschäftigten von Schoder-Druck hatten im September zwei Mal gestreikt mit dem Ziel, dass Schoder-Druck in die Tarifbindung zurückkehrt. Die Forderung bleibe bestehen, versichert Rudi Kleiber, ver.di-Gewerkschaftssekretär aus Augsburg. »Wir setzen uns dafür ein, dass für alle Beschäftigten ein Tarifvertrag gilt.«