Arbeit

Betriebsratswahl nach Entlassungen

Nachdem 72 Beschäftigte der Druckerei Albert Horn im hessischen Hattersheim im Januar gekündigt wurden, haben sich die rund 140 verbliebenen Kolleginnen und Kollegen auf Initiative von ver.di zur Wahl
eines Betriebsrats entschlossen. Denn im Zuge der Entlassungen hat sich gezeigt, dass Beschäftigte gerade in solchen Situationen eine Interessenvertretung brauchen. »Ohne Betriebsrat entscheidet der Arbeitgeber mitbestimmungsfrei über Betriebsänderungen, zum Beispiel eine Teilschließung«, erläutert ver.di-Landesfachbereichsleiter Manfred Moos. Zudem wollen einzelne 
ver.di-Mitglieder im Betrieb tarifliche Ansprüche geltend machen, die ihnen bislang zum Teil verweigert wurden. Die Druckerei, die hauptsächlich Glückwunschkarten produziert, ist an den Tarifvertrag der Papierverarbeitung gebunden.

 

C.H.Beck verweigert weiterhin Tarifvertrag

Im Konflikt um einen Tarifvertrag für die gut 80 Beschäftigten der C.H.Beck-Druckerei in Nördlingen (siehe D+P 1.2016) sah es zwischenzeitlich nach einem Kompromiss aus. Demnach sollten der zum Jahreswechsel gekündigte Überleitungstarifvertrag unverändert wieder in Kraft gesetzt, die Wochenarbeitszeit vorübergehend um 2 auf 37 Stunden angehoben und betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018 ausgeschlossen werden. Zudem sollte ein neuer Bolero-Klebebinder mit eigenen Beschäftigten und nicht per Werkvertrag betrieben werden, was 10 bis 15 Arbeitsplätze sichern würde. Doch von diesen Zusagen rückte die Geschäftsleitung wieder ab und verweigerte die Unterschrift unter einen entsprechenden Tarifvertrag.

 

Mondi schließt Werk

Die Mondi Group legt ihr Werk im westfälischen Sendenhorst still. Der Betrieb, in dem seit 1968 unter wechselnden Eigentümern Industriesäcke für die Baustoffbranche, die chemische Industrie und die Landwirtschaft hergestellt werden, stellt spätestens Ende Oktober die Produktion ein. 120 Beschäftigte verlieren ihren Job. Das, obwohl der Konzern seinen operativen Gewinn 2015 um satte 25 Prozent steigerte. ver.di-Sekretärin Ute Eggert kritisierte, das Werk sei ohne Not geschlossen worden. Sie betonte, das Unternehmen habe bei den Sozialplanverhandlungen keinerlei Verantwortung für die Standortschließung übernommen. »Und jetzt lesen wir, dass Mondi im letzten Geschäftsjahr einen Überschuss von 957 Millionen Euro erwirtschaftet hat.« -fb

 

Typotage 2016

Die 17. Tage der Typografie tragen den Titel »GERADE – Design und soziale Verantwortung« und finden vom 2. bis 
4. September in Berlin-
Wannsee statt. Als Mediengestalter/in, Grafikdesig
ner/in, Fotograf/in geht es nicht nur darum, Dinge »schön« zu machen. Mit der Form können auch Inhalte, die weit über eine Werbeaussage hinausgehen, visualisiert und transportiert werden. In den Vorträgen und Workshops bringen wir fachliche Weiterbildung und soziales Engagement zusammen.

Es referieren u.a.:
 Dirk Uhlenbrock, Erste Liga, Essen; Petra Beiße, handlettering studio, Wiesbaden;
 Jörg Schmidt und 
Martin Stiehl, Institut für 
Gebrauchsgrafik, Frankfurt;
 Peter Reichard, Designmacherei, Offenbach

Infos und Anmeldung: 
www.tage-der-typografie.de